PraxisZentrum

für Gastroenterologie und Endokrinologie

Schwerpunkte – PraxisZentrum
PraxisZentrum Freiburg: Schwerpunkte

Unsere Behandlungsschwerpunkte

Wir behandeln alle Erkrankungen, die zu den Fachbereichen Gastroenterologie und Endokrinologie gehören. Hierzu zählen auch die Schwerpunkte Hepatologie, (Lebererkrankungen), Diabetologie, und Schilddrüsenerkrankungen.

Der Behandlung geht natürlich eine entsprechende Diagnostik voraus. Über die hierfür eingesetzten Techniken können Sie sich unter der Rubrik „Die Behandlungsmethoden“ informieren (links in der Menüleiste).

Unter den vielen Erkrankungen, denen wir täglich begegnen, haben wir die 12 Erkrankungen herausgehoben, die einen besonderen Schwerpunkt in unserer Praxis darstellen. Natürlich sind auch Patienten mit anderen Erkrankungen, die in unseren Fachgebieten liegen, willkommen.

Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs: Statistik

Abb. 1
(Quelle: Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung, Berlin)

  • Darmkrebs ist nach Prostata- und Brustkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland – ca. 6% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens. Bis zum Jahre 2000 hat die Häufigkeit von Darmkrebs zugenommen.
  • Darmkrebs ist der einzige Krebs, der durch Früherkennung (im Rahmen einer Darmspiegelung) zu fast 100% vermeidbar bzw. heilbar ist.
  • Die seit 2002 eingeführte Vorsorge-Darmspiegelung hat bei Zunahme der Häufigkeit von Darmkrebs bereits zu einer deutlichen Abnahme der Sterblichkeit geführt (siehe Abb. 1).
  • Haben Sie ein familiäres Risiko? Dann sollten Sie frühzeitig untersucht werden.
  • Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.

Morbus Crohn & Colitis ulcerosa

  • Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind komplexe chronisch entzündliche Darmerkrankungen, deren Behandlung durch erfahrene Gastroenterologen mit ausreichender Erfahrung und Patientenzahl erfolgen sollte.
  • Im PraxisZentrum wählen wir für unsere Patienten individuell die für ihn geeignetste Behandlungsmethode aus.

Bauchschmerzen

Wer sich in den ersten fünfzig Jahren um seinen Magen kümmert, um den wird sich sein Magen während der nächsten fünfzig Jahre kümmern.

Sprichwort

  • Bauchschmerzen können unangenehm aber harmlos sein, gelegentlich aber auch behandlungsbedürftige und gefährliche Ursachen haben. Z. B. können neben einem Reizdarmsyndrom oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten auch Magenschleimhautentzündungen und Erkrankungen der Gallenwege vorliegen.
    Seltener können Frühstadien von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) ähnliche Beschwerden verursachen.
  • Die nötigen diagnostischen Schritte werden in Abhängigkeit Ihrer Beschwerden ausgewählt.
  • Neben der körperlichen Untersuchung, einem Ultraschall und spezieller Labordiagnostik, können auch endoskopische Untersuchungen und ggf. spezielle Unverträglichkeitstests notwendig sein.
  • Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, falls bei Ihnen Alarmsymptome wie z. B. eine ungewollte Gewichtsabnahme, Blut im Stuhl, eine Blutarmut oder eine Zunahme der Schmerzen auftreten.

Eisenmangelanämie

  • Die Diagnose einer Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel) wird durch eine Blutuntersuchung gestellt.
  • Falls harmlose Ursachen (starke Menstruationsblutung, ungenügende Eisenzufuhr) ausgeschlossen sind, ist die Eisenmangelanämie ein Alarmzeichen.
  • Die häufigste Ursache der Eisenmangelanämie ist ein Blutverlust im Magen-Darm-Trakt durch Entzündungen, Geschwüre, Tumore oder Gefäßmissbildungen.
  • Diagnostisch können wir Untersuchungen am oberen und unteren Magen-Darm-Trakt durchführen (Magenspiegelung, Darmspiegelung). Falls hierdurch keine Blutungsquelle zu finden ist, kann eine Kapsel-Endoskopie des Dünndarms erwogen werden.

Virushepatitiden

Mögliche Verläufe bei chronischer Hepatitis B

Mögliche Verläufe bei chronischer Hepatitis B

  • Die Virushepatitiden A - E sind Erkrankungen, die entweder einen eher akuten (A, B, E) oder chronischen (B, C, D) Verlauf nehmen können.
  • Der Verlauf der Hepatitis B hängt stark davon ab, in welchem Alter die Infektion stattgefunden hat. Frühe Infektionen im Säuglings oder Kindesalter verlaufen meist chronisch (Situation in z.B. Asien), während spätere Infektionen nur in 5% einen chronischen Verlauf nehmen.
  • Viele Krankheitsfälle sind nicht bekannt und bleiben folglich unbehandelt.
  • Die chronische Hepatitis B führt häufig zur Zirrhose, wenn keine Therapie erfolgt.
  • In Deutschland nimmt die Inzidenz der Hepatitis B durch Impfung ab.
  • Die Behandlungsmöglichkeiten der chronischen Hepatitis B sind gut, obgleich eine Heilung nur selten möglich ist.
  • Die chronische Hepatitis C ist in Deutschland weit verbreitet (nahezu 1% der Bevölkerung). Spontanheilungen sind sehr selten und der Verlauf führt meist zur chronischen Hepatitis und zur Zirrhose (Abbildung).
  • Die aktuellen Therapiemöglichkeiten der Hepatitis C sind sehr gut und führen in 90-100% zur Heilung.
Verlauf der Hepatitis C: Mehrheitlich ist der Verlauf chronisch und führt meist zur Zirrhose

Verlauf der Hepatitis C: Mehrheitlich ist der Verlauf chronisch und führt meist zur Zirrhose

Erhöhte Leberwerte

1: normale Leber, 2: Fettleber,  3: kleinknotige Zirrhose, 4: akute Hepatitis

1: normale Leber, 2: Fettleber,
3: kleinknotige Zirrhose, 4: akute Hepatitis

  • Erhöhte Leberwerte sind ein sehr häufiger Befund, der unzählige Ursachen haben kann. Die wichtigsten Ursachen sind die Fettleber, die alkoholische Zirrhose und die Virushepatitis. Diese Erkrankungen führen auch zu meist spezifischen Laborveränderungen (Abbildung unten).
  • Fettleber und Fettleberhepatitis sind meist durch Übergewicht oder Alkohol bedingt.
  • Seltene Ursachen von Lebererkrankungen sind die Eisenspeichererkrankung und diverse autoimmunologische Lebererkrankungen.
  • Die gezielte Diagnostik beinhaltet spezielle Bluttests, eine Ultraschalluntersuchung und eventuell eine Leberbiopsie.
  • Ein relativ neues Verfahren ist der Fibroscan, der mittels Ultraschall eine sehr zuverlässige Aussage über den Grad der Lebersteifigkeit bzw. Fibrose/Zirrhose und der Verfettung machen kann.
  • Die 4 wichtigsten Laborwerte sind bei den 4 häufigsten chronischen Lebererkrankungen in unterschiedlicher Weise betroffen:– Patient 1: nur y-GT erhöht; spricht für blande Fettleber
    – Patient 2: spricht für Fettleber mit Entzündung (Fettleberhepatitis)
    – Patient 3: kann zu Virushepatitis passen
    – Patient 4: spricht für Erkrankung der Gallenwege
Leberwerte: Laborwerte

Leberwerte: Konstellationen für verschiedene Erkrankungen

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie unter www.​leberhilfe.​org und unter www.​tips-register.​de

Leberzirrhose

Leberzirrhose: Risikofaktoren und die Entstehung

Weltweite Risikofaktoren und Entstehung der Zirrhose

  • Die Zirrhose stellt das irreversible Endstadium einer chronischen Lebererkrankung dar. Sie ist Ursache des Pfortaderhochdruckes (portale Hypertension), der zahlreiche Komplikationen hervorruft.
  • Die häufigsten Ursachen der Zirrhose sind Alkohol, chronische Virushepatitis und Fettleber. Gelegentlich treffen auch mehrere Ursachen zusammen, wodurch der Krankheitsprozess beschleunigt wird.
  • Wie die Vorstadien, so ist auch das Stadium der Zirrhose im Allgemeinen schmerz- und beschwerdefrei, solange keine Komplikationen auftreten.
  • Die wesentlichen Komplikationen sind die Gelbsucht (Ikterus), Blutungen im oberen Verdauungstrakt (Varizenblutung), Bauchwasser, Leberkrebs und eine Funktionsstörung des Gehirns (hepatische Enzephalopathie).
  • Das therapeutische Spektrum ist breit und reicht von Medikamenten und endoskopischen Maßnahmen über den transjugulären Shunt (TIPS, siehe Abbildung unten) bis zur Lebertransplantation.
Schematische Darstellung des transjugulären, intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS). Eine nicht-operative Methode zur Therapie der portalen Hypertension.

Schematische Darstellung des transjugulären, intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS). Eine nicht-operative Methode zur Therapie der portalen Hypertension.

Erkrankung der Gallenwege

Galle

Galle

  • Die häufigste Erkrankung der ableitenden Gallenwege ist die Steinbildung in der Gallenblase (Cholecystolithiasis) oder im Gallengang (Choledocholithiasis, selten). Schmerzen und Gelbsucht können die Folge sein.
  • Die Diagnostik von Konkrementen erfolgt sehr zuverlässig durch den Ultraschall (Abbildung).
  • Seltenere Formen von Gallenwegserkrankungen betreffen meist die kleinen Gallengänge in der Leber. Immunologische Erkrankungen, aber auch Medikamente oder starker Sauerstoffmangel (z.B. im Rahmen eines Schocks) können zum Untergang von kleinen Gallengängen führen.
  • Diagnostisch sind neben der Blutuntersuchung die endoskopische retrograde Kontrastdarstellung (ERC) und die Leberbiopsie von entscheidender Bedeutung.
Sonographie eines Konkrements in der Gallenblase

Sonographie eines Konkrements in der Gallenblase

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

  • Traubenzucker (Glukose) ist ein wichtiger Energielieferant, der sich ständig in unserem Blut befindet. Seine Konzentration im Blut wird vom Organismus innerhalb enger Grenzen reguliert. Nach Nahrungsaufnahme oder unter der Wirkung verschiedener Hormone (u. a. Cortisol, Wachstumshormon, Adrenalin, Glukagon) steigt die Blutzuckerkonzentration an. Das einzige Hormon, das steigenden Blutzuckerwerten entgegenwirkt, ist das in den ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildete Hormon Insulin. Insulin stimuliert den Transport von Glukose aus dem zirkulierenden Blut in Leber-, Muskel- und Fettzellen. Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist gekennzeichnet durch chronisch erhöhte Blutzuckerwerte. Als Ursachen einer Zuckerkrankheit kommen eine gestörte Insulinproduktion durch die ß-Zellen des Pankreas, eine gestörte Insulinwirkung an den Rezeptoren der Zielorgane oder eine Kombination beider Mechanismen in Frage.

Diabetes mellitus Typ 1

  • Ursache des Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Zerstörung der ß-Zellen, die einen absoluten Insulinmangel zur Folge hat. Die Krankheit betrifft meist junge und normalgewichtige Menschen. Sie führt rasch zu Beschwerden, wie vermehrtem Durst, vermehrtem Wasserlassen, Gewichtsverlust, Sehstörungen, Müdigkeit, Leistungsminderung und, bei nicht rechtzeitig einsetzender Behandlung, zur Bewußtlosigkeit. Da die Ursache der Erkrankung ein absoluter Insulinmangel ist, muss eine rasch einsetzende Behandlung mit Insulin oder Insulinanaloga erfolgen.

Diabetes mellitus Typ 2

  • Überernährung, Gewichtszunahme und Bewegungsmangel sind die wesentlichen Manifestationsfaktoren des Diabetes mellitus Typ 2. Die ganz überwiegende Mehrheit aller Typ 2-Diabetiker leidet an Übergewicht oder Adipositas. Die genannten Faktoren führen zu einer herabgesetzten Wirksamkeit von Insulin (Insulinresistenz). Die Bauchspeicheldrüse versucht dies durch eine vermehrte Insulinproduktion zu kompensieren. Die Anfangsphase der Krankheit ist deshalb durch eine Hyperinsulinämie gekennzeichnet. Häufig liegt ein metabolisches Syndrom vor; es handelt sich dabei um das Zusammentreffen von stammbetonter Fettleibigkeit, erhöhten Triglycerid-Werten im Blut, niedrigen HDL-Cholesterin-Werten im Blut, Bluthochdruck und erhöhter Nüchternplasmaglukose oder Diabetes mellitus Typ 2.
  • Gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität und Diabetesschulung sind die wichtigsten therapeutischen Maßnahmen. Wegen seines günstigen Einflusses auf die Insulinresistenz soll, falls keine Kontraindikationen vorliegen, frühzeitig auch mit Metformin behandelt werden. Zahlreiche weitere blutzuckersenkende Medikamente, teils in Tablettenform, teils zur Injektion unter die Haut, sind verfügbar. In den letzten Jahren wurden GLP-1-Analoga entwickelt (Byetta®, Bydureon®, Victoza®), die blutzuckersenkend wirken und erstmals auch zu einer Gewichtsreduktion führen können.

Andere Diabetes-Typen

  • Neben Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 existieren andere Diabetes-Typen, die beispielsweise zusammen mit Erkrankungen des exokrinen Pankreas auftreten, auf genetische Defekte zurückzuführen sind, im Rahmen von Hormonerkrankungen (Akromegalie, Cushing-Syndrom, Hyperthyreose, u. a.) auftreten, durch Medikamente hervorgerufen werden oder immunologisch bedingt sind.

Gestationsdiabetes

  • Eine rasche Diagnose und Behandlung erfordert der Gestationsdiabetes. Es handelt sich dabei um eine Störung der Glukosetoleranz, die erstmals während einer Schwangerschaft auftritt bzw. diagnostiziert wird. Eine verspätete oder unzureichende Behandlung des Gestationsdiabetes geht mit erhöhten gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind einher. Bei Erstvorstellung vor der 24. Schwangerschaftswoche sollen Schwangere mit erhöhtem Risiko auf das Vorliegen eines (bisher unerkannten) manifesten Diabetes untersucht werden. Zur Gestationsdiabetes-Diagnostik wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche ein 75-g oraler Glukosetoleranztest durchgeführt.

Risikoanalyse auf manifesten Diabetes bei Erstvorstellung in der Schwangerschaft

(Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft)

  • Alter ≥ 45 Jahre
  • BMI ≥ 30 kg/m2 präkonzeptionell
  • körperliche Inaktivität
  • Eltern oder Geschwister mit Diabetes
  • Angehörige einer ethnischen Risikopopulation (z. B. Asiatinnen, Lateinamerikanerinnen)
  • Geburt eines Kindes ≥ 4500 g
  • Gestationsdiabetes in der Vorgeschichte
    arterielle Hypertonie (Blutdruck > 140/90 mmHg) oder Einnahme von Medikamenten zur Therapie der arteriellen Hypertonie
  • Dyslipidämie präkonzeptionell (HDL < 35 mg/dl [0,9 mmol/l] und / oder Triglyzeride > 250 mg/dl [2,82 mmol/l])
  • Polyzystisches Ovarsyndrom
  • Prädiabetes (IGT / IFG / HbA1c ≥ 5,7 %) bei früherem Test (unabhängig von früherem Gestationsdiabetes)
  • Andere klinische Zustände, die mit Insulinresistenz assoziiert sind (z. B. Acanthosis nigricans)
  • Vorgeschichte mit KHK, pAVK, zerebral-arterieller Durchblutungsstörung
  • Einnahme kontrainsulinärer Medikation (z. B. Glukokortikoide)

Erkrankung der Schilddrüse

  • Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, welches im Hals vor der Luftröhre liegt. Es produziert die Hormone T3 und T4 sowie das Hormon Kalzitonin. Die Steuerung der Hormonproduktion erfolgt Regelkreis durch die Hirnanhangsdrüse.
  • T3 und T4 sind für den Stoffwechsel wichtig, insbesondere für den Sauerstoffverbrauch, den Energieumsatz und die Wärmeproduktion. Sie sind unentbehrlich für Wachstum und Reifung von Skelett, Gehirn und Muskulatur.
  • Krankhafte Veränderungen der Schilddrüse können in Form von gutartigen Knotenbildungen (sehr häufig), bösartigen Tumoren (sehr selten) oder Veränderungen der Hormonproduktion gesehen werden. In allen diesen Fällen ist eine fachärztliche Diagnostik und Therapie erforderlich.

Erkrankung der Hirnanhangsdrüse

Die Position der Hirnanhangsdrüse

Die Position der Hirnanhangsdrüse

  • Als übergeordnetes Organ steuert die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) mit ihrem Vorderlappen die Funktion mehrerer, ihr untergeordneter Drüsen (Schilddrüse, Nebennieren). Hinzu kommen die Steuerung der Funktionen von Hoden (Testosteronproduktion und Spermienreifung) und Eierstöcken (Hormonproduktion in den Eierstöcken, Heranreifen von Eizellen). Die Hirnanhangsdrüse setzt auch das Wachstumshormon (STH) frei, welches das Körperwachstum steuert und beim Erwachsenen eine Rolle bei der Ausbildung der Muskulatur, der Fettverteilung und der Knochenfestigkeit spielt.
  • Der Hypophysenhinterlappen setzt das Hormon Oxytocin frei, welches eine wichtige Rolle beim Geburtsprozess spielt. Nach der Geburt sind Prolaktin aus dem Hypophysenvorderlappen und Oxytocin für die Produktion der Muttermilch verantwortlich. Oxytocin beeinflusst außerdem das Sozialverhalten, indem es die Mutter-Kind-Beziehung und andere zwischenmenschliche Beziehungen intensiviert. Neben Oxytocin setzt der Hypophysenhinterlappen antidiuretisches Hormon (ADH) frei, welches die Urinausscheidung hemmt und somit für den Flüssigkeitshaushalt mitverantwortlich ist.
  • Erkrankungen (Tumor, Entzündung, Durchblutungsstörung, Schädel-Hirn-Trauma) der Hypophyse können zu einem Mangel an sehr vielen Hormonen führen. Auf der anderen Seite können hormonaktive Hypophysentumore auch zu einer Überproduktion einzelner Hormone führen (z.B. Morbus Cushing, Akromegalie, Prolaktinom). Die Diagnostik und Therapie all dieser Krankheitszustände gehören zu den Aufgaben des Endokrinologen.

Erkrankung der Nebennieren

Nieren und Nebennieren mit Blutgefäßen

Nieren und Nebennieren mit Blutgefäßen

  • Die Nebenniere ist eine Hormondrüse, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Niere liegt, daher ihr Name.
  • Sie gliedert sich in Nebennierenmark und Nebennierenrinde. Im Nebennierenmark werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin gebildet. In der Nebennierenrinde werden im Wesentlichen die Glukokortikoide (Cortisol), Mineralokortikoide (Hormone zur Regulierung des Elektrolythaushaltes) und deren Vorstufen gebildet. Im geringen Umfang werden auch Geschlechtshormone in der Nebennierenrinde hergestellt.
  • Beschwerden, die auf eine Nebennierenerkrankung hinweisen, können durch die verschiedenen Funktionen der Nebenniere ganz unterschiedlich sein, z.B. Gewichtszunahme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Übelkeit, hoher oder auch niedriger Blutdruck, Störungen der Fruchtbarkeit, vermehrte Körperbehaarung und krankhaftes Brustwachstum beim Mann.
  • Bei Verdacht auf Störung der Nebennierenfunktion werden Blut- und manchmal auch Urinuntersuchungen durchgeführt. Falls erforderlich schließt sich eine bildgebende Diagnostik hieran an.